2014.02 Myanmar – zauberhaftes Land

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Myanmar, amtlich Republik der Union Myanmar (birmanisch ပြည်ထောင်စု သမ္မတ မြန်မာနိုင်ငံတော်, Pyidaunzu Thanmăda Myăma Nainngandaw, [pjìdàʊɴzṵ θàɴməda̰ mjəmà nàɪɴŋàɴdɔ]), auch Birma (englisch Burma), ist ein Staat inSüdostasien und grenzt an Thailand, Laos, die Volksrepublik China, Indien,Bangladesch und den Golf von Bengalen. Das Land stand seit 1962 unter einerMilitärherrschaft, bis diese am 4. Februar 2011 einen zivilen Präsidenten als Staatsoberhaupt einsetzte.

Völker und Sprachen

Myanmar ist ein Vielvölkerstaat mit rund 54 Millionen Einwohnern, die 135 verschiedenen Ethnien angehören. Die größte Ethnie ist mit 70 % Bevölkerungsanteil die der Birmanen (Bamar). Die Shan sind die zweitgrößte Volksgruppe (8,5 %) und leben hauptsächlich im Shan-Staat des Landes, in Gebieten ab etwa 1000 Metern Höhe.

6,2 % stellen die überwiegend christlichen Karen und 2,4 % gehören zu den Mon. DiePadaung gehören zur Sprachgruppe der Mon-Khmer und umfassen etwa 150.000 Personen. Sie leben im südlichen Kachin- und im Shanstaat. 2,2 % sind Chin (Tschin) und 1,4 % Kachin.

Hauptsächlich im Rakhaing-Staat leben etwa 730.000 Arakanesen. Andere Quellen geben ihren Anteil an der Gesamtbevölkerung sogar mit 4 % an. Ebenfalls im Rakhaing-Staat leben die Rohingya, denen der Status als Volksgruppe verwehrt wird und die von der Regierung als bengalische Muslime bezeichnet werden.[11][12] Viele von ihnen sind nach Bangladesch geflohen. Ferner stellen die Chinesen 1–2 % und die Inder 1 % der Bevölkerung. Die einzelnen Völker sprechen ihre eigenen Sprachen, Englisch ist Handelssprache. Amtssprache ist die Birmanische Sprache.

Religion

Anteile der Religionen an der Bevölkerung:

Quelle: Wikipedia

Lebenserwartung: Frauen 56 Jahre; Männer 54 Jahre (Quelle: http://www.planet-erde.com/myanmar.htm)

Samstag, 01.02.2014, Kalkutta – Bangkok – Mandalay

Nach einem langen Zwischenstopp in Bangkok komme ich zur Mittagszeit in Mandalay, ca. in der Mitte von Myanmar, an. Schon die Fahrt vom Flughafen in die Stadt zeigt – alles ruhiger, schöner, die Straßen haben eine durchgehende Decke.

Ein guter Freund aus Deutschland ist schon da. Ein kleiner Stadtrundgang und abends dann ein Bier am Fluss. Die nächsten beiden Wochen werden wir gemeinsam reisen.

Sonntag, 02.02.2014, Mandalay

Die ruhige Stadt tut sehr gut. Es ist angenehm wenig Verkehr auf den Straßen. Kaum Hupen.

Wir laufen zum Königspalast. Eine vier Quadratkilometer große Anlage mitten in der Stadt. Umgeben mit einer acht Meter hohen, aus Erdwällen und Ziegeln bestehenden Mauer. 1857 wurde diese Anlage von einem König Mindon erbaut, mit 52 m breitem Wassergraben umgeben. Von außen ist kein Blick nach Innen möglich, denn vor den Toren sind weitere Mauern erbaut, die eine Sicht nach Innen verhindern. Der eigentliche Königspalast bestand aus Holz und ist somit nicht mehr im Original vorhanden – abgebrannt 1945. Nur ein Gebäude hat an anderer Stelle überlebt. Der eigentliche Palast muss vor Reichtum gestrotzt haben.

Wir kommen an der westlichen Seite an, an der groß steht, dass hier kein Einlass für Touristen ist. Ein paar Militärs bewachen das Ganze. Wir werden an die Motorradtaxis verwiesen, die uns an das Osttor bringen. Auf dem Weg zum Kern des Palastes geht es an Wohnhäusern vorbei. In der Anlage sollen in dem nicht öffentlich zugänglichen Bereich bzw. eben diesen Wohnhäusern ca. 10.000 Soldaten wohnen. Sie bauen hier alle Obst und Gemüse an, um den kärglichen Sold aufzubessern. Festzuhalten ist, dass die Anlage Mitte der Neunziger Jahre mit Hilfe von Zwangsarbeit herausgeputzt worden ist. Und dass König Mindon einen Minister hatte, der den Terminplan verwaltete, um seine Frauen zu sehen. Das familiäre Gefolge soll aus 49 Frauen, 53 Söhnen und 60 Töchtern bestanden haben….

Weiter geht es zum „Golden Palace“. Ein Gebäude, das von dem alten Holzpalast übrig ist, da es an anderer Stelle aufgebaut worden ist. Unbeschreibliche Holzschnitzereien zieren das Gebäude, das einst komplett mit Gold überzogen war.

Es folgt ein Besuch in einer Tempelanlage, in der dutzende vergoldete Pagoden sind, in denen sich Marmorsteelen befinden. Diese 729 Marmortafeln umfassen in drei Teilen die buddhistische Lehre (anscheinend haben 200 örtliche Kunsthandwerker über sieben Jahre gebraucht, um die Tafeln zu schaffen). In Büchern sind dies 38 Bände mit 400 Seiten – man braucht ca. 450 Tage à acht Stunden um alles zu lesen.

Zum späten Nachmittag hin beginnt dann der Aufstieg zum Mandalay Hill. Von dort gibt es einen schönen Blick auf die untergehende Sonne hinter den nahen Bergen. Der Aufstieg ist einigermaßen lange, barfuß wie in allen Tempelanlagen. Unterwegs jede Menge kleinere Stände und in bzw. an den Tempeln wohnen die Leute. Da steht dann das Bett, der Fernseher und ein paar weitere Einrichtungsgegenstände direkt am äußeren Rand der Tempelanlage, noch überdacht durch das Tempeldach.

Oben bietet sich ein wunderbare Rundblick in alle Himmelsrichtungen. Hinter den Shan-Bergen geht dann irgendwann die Sonne unter. Es ist hier oben natürlich auch voll.

Abendessen gibt es wieder beim Grillrestaurant von gestern. In der Auslage liegen handelsübliche Fleischstücke von Rind, Schwein und Huhn, aber auch Spatzen und Küken. Sowohl Spatzen als auch Küken schmecken sehr gut. Dazu Gemüse und Mais. Eine undefinierte Sache gibt es noch zusätzlich in der Auslage. Aber selbst die Köchin schüttelt da den Kopf. Wir wissen nicht was es ist. Vielleicht das gleiche Tier, dass mir irgendwann während des Essens über denn Fuß gerannt ist – eine Ratte.

 

Montag, 03.02.2014, Mandalay – Bagan

Um 7 Uhr fährt das Boot nach Bagan los. Der Taxifahrer findet erst den Anleger nicht. Dies liegt daran, dass der Anlegesteg aus einem Brett besteht. Ein mittelgroßes Boot steht bereit und andere Touristen sind auch schon da. Schnell noch die letzten Plätze auf dem Oberdeck sichern. Dann geht es langsam flussabwärts.

Rund um Mandalay sind die Hügel mit Pagoden übersät. Alle glänzen golden in der Morgensonne und sind es meist auch. Der Irrawaddy River bzw. heute Ayeyarwady (umbenannt durch die Militärregierung) ist ein breiter und ruhiger Fluss. Ruhig wie alle Flüsse, die noch nicht begradigt wurden oder deren Flussbett nicht durch Menschenhand angepasst wurde. Es gibt Frühstück – Tee und Toast mit Marmelade. Für manche Touristen ist dies deutlich zu wenig. Da wird sich erst mal beschwert. Fremdschämen ist mal wieder angesagt.

Rechts und links immer wieder vereinzelte Häuser bzw. Hütten am Fluss. Teils auch kleine Siedlungen. Es wird überall Ackerbau betrieben und Pumpen besorgen das Wasser für die Bewässerung aus dem Fluss. Auf dem Fluss sind Fischer und kleine Schiffe, die mit großen Pumpen Schlamm über Siebe laufen lassen. Alleine die massiven Pumpen lassen auf einen potentiellen Reichen Ertrag dieser Arbeit schließen. Wahrscheinlich wird hier Goldwäsche betrieben. Das Land scheint voller Gold (gewesen zu) sein.

Es geht gemütlich weiter. Nicht begradigte Flüsse sind wunderbar ruhig und strahlen dies auch aus. Nach der morgendlichen Frische wird es herrlich warm. Keine Wolke am Himmel.

Nach dem Mittagessen tauchen jede Menge Schiffe vor uns auf. Eines fährt uns entgegen. Vorne an beiden Seiten die „Tiefenmesser“. Männer mit langen Holzstangen, an denen Markierungen sind, stehen an beiden Seiten. Die Stangen werden immer wieder ins Wasser getaucht, herausgezogen und bei entsprechender Tiefe dann der Arm gehoben. Auch gerne unterstützt von dem „Armheber“, der nur seine beiden Arme heben muss. Tief genug. Hier allerdings nicht für uns. Wir fahren gegen eine Sandbank unter Wasser. Vollgas zurück und erst mal in den Strom stellen. Dann wird hin und her manövriert. Neben uns versuchen drei Schubschiffe einen Schubverband über die Untiefe zu bringen. Ein lauter Knall. Eines der Taue dort reißt. Wir wirbeln immer wieder deutlich sichtbar Untergrund auf und schieben uns langsam zwischen zwei Schiffen vorbei. Geschafft. Langsam setzen sich auch alle wieder an Deck. Es geht mit Sonne auf dem Deck entspannt weiter.

Viel passiert nicht. Herrlich entspannte Aussicht. Das Land ist meist sehr flach und man kann bis zum Horizont schauen. Dann wird es noch mal ein wenig spannend. Einer der unglaublich dicke Stämme von Tropenholz transportierenden Schiffe steht quer. Wir müssen die mit nur schwer sichtbaren Holzstangen markierte Fahrwasserrinne verlassen. Es wird noch mal ein wenig Sand vom Boden aufgewirbelt und dann fahren wir in Ruhe weiter.

Die ersten Pagoden tauchen an den Hängen auf. Wir sind kurz vor Bagan. Das Boot legt irgendwo an. Anleger wäre übertrieben für das nächste Brett, das auf das Boot geschoben wird. Direkt zwischen Boot und Ufer waschen sich zwei Frauen und putzen sich ungestört des Anlegemanövers die Zähne, mit Flusswasser.

Intensives Verhandeln mit all den ehrlichen Fahrzeugführern inklusive Kutschern führt zu einem annehmbaren Preis für einen Pickup, der uns zum Hotel bringt. „Flash-Packing“ meinen die beiden Mädels mit denen wir den Jeep teilen bei der Ankunft in unserem Hotel. Nur weil ein kleiner Pool im Garten ist. Ein Pool – aufweichen nach ein paar Wochen Staub, Smog und zu wenig Wasser aus dem Duschkopf.
Dienstag, 04.02.2014, Bagan

Wir mieten uns Elektrofahrräder und machen mit diesen eine Tour durch die Pagoden. Diese sind wie von Riesenhand rund um Bagan verstreut, teilweise in kürzesten Abständen für diese riesigen Gebäude. Überall führen Wege und kleine Pfade, so dass man praktisch mit den „geländegängigen“ Elektrobikes überall hin- und durchkommt. Man ist zudem meist alleine und von der Hochsaison ist höchstens an den großen Tempeln etwas zu spüren. Das heißt dann aber das dort maximal 20 oder ein paar mehr andere Touristen sind.

Die Pagoden sind teilweise aus dem 12. Jahrhundert und stellen auch hier wieder einen beeindruckenden Schatz an Architektur und Kunsthandwerk zur Schau.

Eine idyllische Ruhe liegt über dem Land und irgendwie strahlt dieser Ort etwas besonderes aus. Es gibt laut Listung 2.230 Monumente, es sollen einmal noch viel mehr gewesen sein. Einige hat der Fluss geschluckt, andere Erdbeben oder Menschen. Die Bauten sind Stiftungen von Königen, deren Frauen, von gut betuchten Bürgern und weiteren.

Das auch intellektuell angehauchte Studienreisen auf ein Land einen besonderen Einfluss haben wird vor den Tempeln offensichtlich. Dort wird deutsche Literatur vor den Pagoden angeboten, nachdem man die Postkarten abgelehnt hat. Dazu natürlich noch allerlei andere Dinge. Teils hat man sich gutes Deutsch angelernt. Nach einem oder zwei nein ist aber dann auch Ende mit dem Anbieten. Natürlich sind auch hier Kinder am verkaufen. Einige haben es mit der Sprache allerdings noch nicht ganz perfekt drauf: „school for money“.

Auch in Bagan gehören Sonnenuntergänge natürlich zu den Highlights. Da abends großes Gedränge auf der Hauptpagode herrscht fahren wir zu einer kleinen Pagode und genießen dort ein Bier zum Sonnenuntergang. Unendliche Weite, gesäumt mit kleinen Hügeln. Die Zahl der Pagoden ist auch von hier oben nicht zu erfassen.
In den Tropen ist das Spektakel des Sonnenuntergangs dann auch immer schnell vorbei, da die Sonne so schnell untergeht.

Abends ist dann auch hier irgendwann der Strom weg. Es ist dann wirklich stockdunkel. Kurze Zeit später brummen die Dieselaggregate. Und es wird irgendwann auch wieder alles hell. Strom wieder da.
Mittwoch, 05.02.2014, Bagan

Die Ballonfahrt zum Sonnenaufgang – um 5:30 Uhr – findet leider nicht statt, da es zu windig ist. Ausschlafen tut aber auch gut.

Erneut geht es somit mit dem E-bike los. Heute führt die Fahrt zu der großen Shwezigon Pagode. Die Pagode strahlt in mächtigem Gold. Weiter geht es zu einem Aussichtsturm. Leider verfehlen wir irgendwann die richtige Straße und schieben uns mit den e-bikes über Äcker. Hier hört allerdings die Geländegängigkeit auf.
Der Aussichtsturm gehört zu einem wunderbaren Resort, das für einen Urlaub hier sicherlich zu empfehlen ist.

Nachmittags fahren wir zum Mount Popa. Ein für die Birmanesen sehr wichtiger Ort. Der Weg dort hin führt über eine Teerstraße, die keine Schlaglöcher aufweist, allerdings direkt den Bodengegebenheiten und sämtlichen Unebenheiten angepasst wurde. Somit ist die Fahrt einigermaßen holprig. Rechts und links sind Felder und an deren Ränder überall hohe Palmen. Es ist die Palmyrapalme.

Neben der Straße ist die Ochsenkarrenspur – es gibt hier noch relativ viele Ochsenkarren und diese haben sich ihre eigene Spur neben der Straße gezogen. Ist auch ganz gut, denn mindestens einer der Ochsenkarrenlenker schläft und überlässt den „Ochsenautoplioten“ den Heimweg.

Aus der Ferne sieht es für den Europäer so aus, als ob man ein kleines Schlösschen auf den Berggipfel des Mount Popa gebaut hat. Es geht 770 Stufen den Berg hoch. Barfuß, wie überall innerhalb der Tempelanlagen. Wilde Horden von Affen säumen den Weg. Oben ist es bis auf den Ausblick in die Ferne für unser Verständnis wenig anmutend. Eine kleine Gebetshalle nach der nächsten und überall steht eine „donation box“ oder es sitzt jemand in der „donation office“ und stellt einen Spendenbeleg aus. Der Berg selbst könnte teilweise auch eine kleine Müllhalde sein.

Verehrt werden hier neben Buddha auch die Nats. „Buddha wird in Myanmar als Vorbild und Lehrer verehrt. Er kann jedoch nicht hilfreich in das Leben des Einzelnen eingreifen oder dessen Wünsche erfüllen. Diese Aufgabe übernehmen die Nats. Sie werden landesweit in der Regel in kleinen Gebäuden neben der Pagode und besonders auf dem Geisterberg Taun Kalat (Mount Popa) verehrt. Man spendet ihnen Geldscheine, die zusammengerollt in Stirnband, Kleidung oder Hände gesteckt werden, sowie Früchte, Kokosnüsse und Kleider. Bei mehreren Volksgruppen Myanmars, wie auch bei den einfachen Leuten, ist der Geisterglaube tief verwurzelt.

Die Geister, „Nats“, sind verantwortlich für eine glückliche Entwicklung; sie sind unberechenbar und boshaft, ihnen muss geopfert werden und sie werden durch Geschenke gnädig gestimmt. Unruhen, Probleme und Unglücke lassen auf das Wirken von Geistern schließen.

Erlebt der Burmese Harmonie in der familiären und dörflichen Umwelt und ist er mit sich im Reinen, dann weiß er, kein Geist will ihm Böses. Das Ziel des Geisterglaubens ist Harmonie in allen Lebenssituationen zu finden.

Nats sind somit Geister, die von Menschen verehrt werden. Nat können schützen, aber auch Unglück bringen, da sie übermächtig sind. Neben den im ganzen Land verehrten 37 Nats gibt es noch verschiedene regional verehrte Nats. Fast alle der Nats waren einmal menschliche Wesen, die auf gewaltsame Art den Tod gefunden haben.

Der wichtigste Nat-Pilgerort ist der Geisterberg Popa (Taung Kalat), der viele Tempel und Reliquien am Fuße des Tuffkegels und auf seiner Spitze aufweist. Hier werden die 37 Nats verehrt, bestehend aus 36 Nats und dem Ober-Nat (Quelle:http://www.myanmar-discover.de/infocenter/kultur-in-myanmar/nats/).
Donnerstag, 06.02.2014, Bagan – Lake Inle

Wir gönnen uns eine Fahrt mit einem privaten Kleinbus. So haben wir die Möglichkeit unterwegs überall anzuhalten.

Um 9 Uhr geht es los. Auch heute wieder jede Menge Ochsenkarren. Und viele Motorräder, dazu noch ein paar Lkw und wenige Autos.

Wir machen halt an einer Palmyrapalmen Verarbeitungsstation. Aus dem Öl der Palme wird Wein, Schnaps und Zuckermelasse gewonnen. Der Wein ist gewöhnungsbedürftig. Der Schnaps schon eher genießbar und der Zucker dem jeweiligen Geschmack überlassen. Ein kleiner Junge treibt einen Ochsen bei einer Erdnussmühle an. Alle hier verwendeten Verfahren liegen bei uns mindestens ein, eher zwei Jahrhunderte zurück.

Die Straßen sind teils privat und es gilt eine Gebühr zu bezahlen. Dafür sind sie dann auch sehr gut, was nicht so wäre, wenn sie nicht privat wären. Wie auch der Fahrer bestätigt.

Unterwegs ist es überall sehr trocken. Es gibt hin und wieder Ziegen und das für die Tropen typische Zebu Rind. Zebus stammen von einer anderen Unterart des Auerochsen ab als taurine (europäische Hausrindrassen) Rind. Nach Auffassung

mancher Experten könnte die Urform des Zebus eine eigene Art (Bos indicus) neben dem Auerochsen darstellen. Genetische Untersuchungen belegen, dass die heutigen Hausrinder nicht, wie lange geglaubt, einem Stamm angehören, sondern von zwei verschiedenen Linien abstammen. Beide Formen scheinen sich schon im wilden Zustand vor rund 600.000 Jahren getrennt zu habe (Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Zebu).

Der nächste Halt findet einer Familie statt, die die häufig an der Straße zu sehenden Tontöpfe töpfert. Die Töpferfrau ist über 50 Jahre alt. Unter dem Haus sitzend töpfert sie ca. 20 Stück am Tag. Für einen kleinen gibt es 300 Kyat (0,23 €), für einen großen 500 Kyat (0,38 €).

Überall an der Straße im ganzen Land stehen diese Tontöpfe, meist eine Abdeckung und ein Becher obendrauf. Drin ist Trinkwasser.

Die Landschaft wechselt von der endlosen Ebene in ein kleineres Gebirge, dass wir über einen Pass überqueren. Uns kommen sehr viel beladene Lkw entgegen.Unterwegs sind auch immer wieder Schulkinder zu sehen, die auf dem Heimweg sind. Und überall kauen auch hier die Menschen rotes Zeug im Mund.

Dies ist hier beliebter als der Genuss von Alkohol, Zigaretten und Cheeroot, es ist der Genuss der Betelnuss. Ein paar Stücke der zerhackten Betelnuss (Areca catechu) werden in das Betelblatt (Pfefferblatt, Piper betle) eingewickelt und mit flüssigem, gelöschtem Kalk bestrichen. Da diese Kombi-Packung bitter schmeckt, werden auf Wunsch weitere Gewürze hinzugefügt, die das Kauen und Lutschen versüßen und den Geschmackssinn reizen. Betelblatt, Kalk und Betelnuss sind somit die 3 Grundbestandteile des Betel-Priems. Je nach Geschmackswunsch des Käufers fügt die Verkäuferin unter den Augen des Käufers Kautabak, Anis, Kardamon, Zimt, Ingwer, Muskatnuss, Fenchel, Minze oder Lakritze (Glycyrrhiza glabra) hinzu (Quelle:http://www.myanmar-discover.de/infocenter/kultur-in-myanmar/betelnuss/).

Bei der Mischung handelt es sich um eine leichte Droge, die auf Dauer auch schädigend auf das Zahnfleisch wirkt. Es bildet sich zurück und die Zähne fallen aus. Dies ist deutlich an den vorhandenen Lücken v. a. bei älteren Männern zu sehen.

Das ganze Gemisch führt zudem zu einer vermehrten Speichelbildung. Dies ist so aggressiv, dass es auf dem Teer überall dauerhaft rote Flecken hinterlässt. Und das halbe Land ist somit auch dauerhaft halb zu gedröhnt.

Wir kommen in unserem Hotel am Lake Inle an. Geführt von einer Chefin mit ihrer Tochter. Im Internet gab es teils schlechte Reputation von Deutschen. Es macht wahrscheinlich keinen Spaß im Urlaub jemand zu haben, der klare Ansagen macht. Eingecheckt in 10 min, Bootstour in 5 min. gebucht. So mögen wir es.
Freitag, 06.02.2014, Lake Inle

Heute ist die Bootstour auf dem bekannten Lake Inle angesagt. Die Menschen, die rund um den See leben, nennen sich „Intha“ – die Menschen vom See. Berühmt sind sie vor allem für ihre spezielle Rudertechnik: Auf dem schmalen Boot balancierend, schlingen sie einen Fuß um das Ruder und bewegen es im Stehen. So bleibt die andere Hand zum Fischen frei. Bemerkenswert ist auch, dass es sich bei den Beeten um schwimmende Beete handelt, die im seichten Wasser (meist nur 3 m tief), festgemacht sind (Loose Myanmar).

Relativ entspannt geht es morgens um 8:30 Uhr los. Als erstes fahren wir auf einen lokalen Markt auf dem das gesamte Gemüse und jede Menge Waren angeboten werden. Ein buntes allerlei von frischen Waren, oft angeboten von Frauen, die in den traditionellen Shan-Kleidern und Kopftüchern/ -schals auf dem Boden sitzen. Die Menschen sind auch hier überall freundlich. Und wenn man eine kleine Tüte mit lokalen Dingen tauft dann freuen sich die Leute immer. Der Markt ist direkt neben der Phaung Daw U-Pagode.

Die Tour führt uns zu allerlei Handwerksbetrieben. Dem Schlosser, der aus alten Autofedern Messer und allerlei andere Dinge schmiedet. Den Weberinnen, die aus Seide, die aus den Fäden der Lotusstengel gewonnen wird, mit Webstühlen allerlei Schals, die traditionellen Umhänge und andere Dinge weben. Teils mit Wolle und Seide, die aus China importiert wird. Wir sehen wie die kleinen Zigarren ähnelnden Zigaretten mit einer Vielzahl von Inhaltsstoffen (Honig, Tamarin, Brauner Zucker, Reisewein sowie Banane und Ananasstücke) gedreht werden. Bei einem Silberschmied sind wir noch und sehen dann noch wie die Boote gebaut werden – fünf Mann ein Monat lang. Dazwischen fahren wir durch die Siedlungen, die komplett auf Bambusstangen gebaut im Wasser stehen. Keller gibt es nicht. Die Häuser sind nur mit dem Boot erreichbar. Viele Menschen fahren hier mit einer Art Einbaum durch die Häuser. Diese sind aber auch gezimmert, wie wir beim Bootsbauer gesehen haben. Auch der „Schulbus“ ist ein Boot und bringt die Kinder von Haus zu Haus. Es passiert alles auf dem Wasser.

Am Mittag fahren wir durch kleinere Kanäle an die Westseite des Flusses zum Pagodenwald von Kyibawkon, die teilweise aus dem 14. und 15. Jahrhundert sind. Begonnen wurden erste Bauten an diesem Platz bereits im 4. Jahrhundert vor Christus. Interessant ist auf der Fahrt, dass wir über eine Art Staustufen fahren. In die Kanäle ist aus Bambus eine Art Wehr gebaut, dass in der Mitte nur so hoch gebaut ist, dass noch genügend Wasser darüber fließt, um mit dem Boot darüber zu gleiten. Der Motor wird während des Manövers kurz hochgehoben – ist einfach möglich bei den Außenbordern und der an einer langen Stange angebrachten Schiffsschraube. Teilweise passt das Boot zentimetergenau durch die verbleibende Öffnung.

Ein Kloster, in dem die Mönche Katzen dressieren besuchen wir am frühen Abend bevor es während des Sonnenuntergangs zurück über den See in die Kleinstadt geht.

Jede Menge andere Boote sind unterwegs. Viele mit Touristen aber auch viele mit Einheimischen. Es ist das Mittel der Fortbewegung. Die Boote, die typischen Long-tail Boote bzw. Langheckboote fahren alle mit Dieselmotoren (oft ausgebaute Auto- oder Lkw-Motoren) und generieren einen nicht unerheblichen Lärm. Die Bootsführer müssen in wenigen Jahren alle Gehörschäden haben. Abgesehen von der Umwelt, die auch sicherlich gehörigen Schaden nimmt.

Abendessen nehmen wir dann in einem lokalen Restaurant ein. Es gibt gutes Essen. Die Toilette befindet sich im Privathaus der Mutter schräg über die Straße. Auch im zweiten Restaurant für den Absacker durchschreitet man erst die Küche, dann den Wohnraum (in dem bereits die kleinen Kinder in dem großen Bett liegen, in dem später alle schlafen werden) und geht durch den „Garten“ zum Toilettenhäuschen.

Um 22:30 Uhr ist der Ort komplett ausgestorben und die nicht vorhandenen Gehwege sind hochgeklappt. Die Restaurants haben bis auf wenige Ausnahmen, in denen noch hartnäckige Touristen sitzen, alle geschlossen. So richtige Bars gibt es keine. Dafür ist es ruhig in dem Ort. Kein Verkehr, keine Menschen. Wenn man die Menschen tagsüber arbeiten sieht, dann ist auch leicht verständlich, dass alle früh schlafen. Die meisten Arbeiten sind knochenharte Jobs und wenn sie nicht direkt hart sind dann indirekt, wie die einen Rasenmäher an Lautstärke übertrumpfende Motoren der Boote.

Eine Engländerin setzt sich zu uns an den Tisch beim Abendessen. Sie ist eigentlich für eine britische Regierungsorganisation tätig, die im Sudan aktiv ist. Für dort erstellt sie, zur Zeit aus der Ferne, Handlungsempfehlungen für den weiteren Umgang mit dem Land und möglichem weiteren Engagement seitens England zu diversen Themen (u. a. die Stärkung von Frauenrechten).

Wir lernen das Wort „EAW“ beim Reiseführer für Yangon. Es steht für „Expat Aid Worker“. Ausländische Expatriats, die im Entwicklungsbereich arbeiten. Man erkennt sie ganz gut wie wir in Yangon feststellen werden.

Kinder arbeiten auch hier überall – auch wenn die Schulpflicht in allen Ländern bisher vorhanden waren, so sind es oft nicht sehr viel Stunden, die diese beinhaltet. Zudem ist die Gesamtschulzeit oft nicht lange. Nach der Schule muss dann oft angepackt werden – egal wo.
Samstag, 07.02.2014, Lake Inle

Heute wird ausgeschlafen und morgens kümmere ich mich ein wenig um die nächsten Wochen.

Zum Mittag hin leihen wir uns Fahrräder und machen eine Tour am See entlang – gute 25 km sind es am Schluss, die auch völlig ausreichen. Unterwegs geht es vorbei an Zuckerrohr-Feldern – ein Traumland. Auf den Feldern auch hier durchweg wieder nur Frauen am Arbeiten. Die Männer sind alle auf den Booten auf dem See oder mit dem Ochsenkarren unterwegs. Zwischen den Feldern sind große und kleine Zuckerrohr Brennereien, die süße Melasse herstellen. Bei einer halten wir und schauen uns die Verarbeitung streng nach Lebensmittelverordnung aus der Nähe an. Ich bekomme ein Stück Rohrzuckermelasse zum Probieren. Während wir die „Anlage“ anschauen können sich die Besitzer uns anschauen.

Wenn einem kleine einheimische Jungen Küsschen zu werfen, dann weiß man, dass zu viele liebenswerte westliche Besucherinnen hier durchgereist sind und nachdem sie 73 Fotos von den süßen Kindern gemacht haben zum Abschied noch ein Küsschen aus der Ferne gegeben haben…

Wetter: Sonnig, vereinzelte Wolken, 28° C
Sonntag, 09.02.2014, Heho/ Inle Lake – Thandwe Airport/ Ngapali

Während wir unsere Sachen packen laufen dutzende junge Mönche vor unserem Hotel vorbei. Alle barfuß, den dunkelroten Umhang um und eine Schüssel vor sich tragend. Auf der Straße stehen immer wieder Frauen vor ihren Häusern, die jedem der Mönche eine Kelle Reis ausgeben.

Um 7 Uhr ist dann der Transfer zum Flughafen. Dort sind schon zahlreiche andere Touristen und ein paar wenige einheimische Fluggäste. Man trifft auch hier bekannte Gesichter, die man schon an anderen Orten gesehen hat.

Praktischerweise fliegen alle Maschinen gegen 9 Uhr ab. Somit landen gegen 8:30 Uhr diverse Maschinen und es beginnt rege Aktivität auf dem Flugvorfeld. Von den sechs birmanischen Airlines sind nahezu alle vertreten. Es sind alles Propellermaschinen, unsere mit 48 Sitzplätzen. Es handelt sich um eine ATR42, gebaut in Italien und Frankreich von ATR (Aerei da Trasporto Regionale or Avions de transport régional). Es gibt frische und warme Getränke und ein Käsebrötchen. Für einen einstündigen Flug lobenswert.

Dann der Landeanflug in Ngapali bzw. Thandwe Airport – an der Küste, die auch direkt sichtbar wenige Meter vom Ende der Landebahn entfernt ist. Unser Hotel liegt ein wenig weiter südlich. Direkt am Strand, ein Traum von einem Strand. Ca. 10 km lang, die kleinen Hotels und Bungalowanlagen sind hinter großen Palmen und Sträuchern kaum zu entdecken. Der dutzende Meter breite Strand ist leer und dies trotz Hochsaison. Das Wasser ist warm und der Zugang ins Meer seicht. Alles perfekt.

Es werden am Strand für knapp 8 € Massagen angeboten. Mit dem Rauschen des Meeres und der Palmblätter, dem etwas lauteren Gelächter einer kleinen Gruppe von Europäern, die bereits Mittags „Mandalay“ Bier aus 0,6 l Flaschen genossen haben und dem immer wieder aufkommenden Gezeter der Strandköter, die sich des Öfteren in das lausige Fell bekommen, genieße ich eine davon.

Abends gibt es frischen Fisch – 700 Gramm, Tomaten, Reis und zwei doppelte Rum mit Cola für keine 14 € für zwei Personen. Man passt sich an und geht ins Bett – wie der gesamte Ort.
Montag, 10.02.2014, Ngapali

Das Frühstück nehmen wir mit Blick auf die nahezu menschenleere Bucht ein. Heute ist Wandertag und so machen wir uns am Strand entlang gen Süden auf. Wir kommen in eine Bucht, in der viele Fischerboote liegen und direkt am Strand es viele Häuser gibt. Es ist sehr heruntergekommen, Toiletten scheint es zwischen den Häusern keine zu geben. Hunde schmoren in der Sonne, einige davon schon zu lange und werden deswegen auch nicht mehr aufstehen. Auf auslegten Folien liegt Fisch zum Trocknen in der Sonne. Bei glühender Hitze geht es weiter in die nächste Bucht. Hier ist ein Fischerdorf. Es ist auch hier meist alles eher arm. Die Kinder sind aber happy und rufen meist „bye bye“ oder „hello“ zu. Unser Ziel ist eine Buddhastatue auf einem kleinen Berg, die die Bucht überblickt.

Die Rückfahrt findet dann ab der Ortsmitte mit einem lokalem Taxi statt. Da schon mal jemand da ist, der das Benzin zahlt, werden auch gleich noch andere Sachen erledigt. So wird ein Reissack irgendwo eingesammelt und irgendwo auch wieder abgegeben. Dazwischen noch ein Halt an der Tankstelle – getankt wird aus einer alten Trinkwasserflasche, wie überall. Auf dem Weg zu den Hotels, die größtenteils alle in der Bucht liegen wird noch eine Hotelbedienstete und drei weitere Frauen mitgenommen. Die zahlen aber auch alle.
Dienstag, 11.02 – Freitag, 14.02.2014, Ngapali & Yangon

Noch ein Tag am Strand. Der Körper freut sich auf Salzwasser, dass den Körper vom Staub der letzten Wochen befreit und gut heilen lässt.

Mittwochmorgens dann ein letztes Frühstück auf der Terrasse, die mehr im Strand steht als sonst wo.

Auf dem Weg zum Flughafen können wir noch mal den lokalen Straßenbau bewundern. Mit einem großen Hammer werden große Steine auf handgroße Brocken zerkleinert. Diese werden dann wie ein Puzzlespiel, Stück für Stück für nebeneinandergesetzt. Dazu sitzen, meist Frauen, bei glühender Hitze auf dem Boden und setzen ein Steinchen neben das andere. Darüber kommt dann die Betondecke. Das das dauert versteht sich von selbst.

In Yangon angekommen erfreuend wir uns an der von oben sehr grün wirkenden Stadt. Der Eindruck ist sehr angenehm. Es gibt nicht zu viel Verkehr und alles ist recht geordnet.

Wir unternehmen den ein oder anderen Rundgang durch die Stadt. Es gibt viele schöne alte Häuser, die allerdings marode und meist langsam am verfallen sind.

Auch ein Besuch in der beeindruckenden Shwedagon Pagode findet statt. Ihr Wert als Symbol des Landes und als Pilgerstätte für Buddhisten ist unschätzbar. Gleichermaßen wohl auch ihr monetärer Wert – Tonnen von Gold und Tausende Edelsteine. Seit dem 14. Jahrhundert wird die Pagode stetig erweitert und erhöht. Eine Königin im 15. Jahrhundert stiftete ihr Körpergewicht in Gold, was von vielen Herrschern wiederholt wurde. Die heute Höhe beträgt 100 m, 149 t schwer, davon 9,75 t Gold. Zudem ist die Pagode für die Freiheitskämpfer sehr wichtig – Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin Frau Aung San Suu Kyi hielt hier 1988 ihre erste öffentliche Rede.

Es gibt so vieles bemerkenswertes an der Pagode. Der am oberen Ende der Pagode angebrachte „Schirm“ („hti“) ist mit über 1.000 Diamanten und und noch mehr Rubinen und Saphiren bestückt. Dann noch mal weitere 4.351 Edelsteine und zu alleroberst eine 76-karätiger Diamant. Zahlreiche kleinere Pagoden, Schreine und Heiligstätten säumen die große Pagode. Es gibt auch für jeden (Geburts-Wochentag) eine kleine Heiligstätte, die wir natürlich auch besuchen.

Eine kurze Fahrt mit der lokalen Fähre über den Fluss ist auch noch Teil des Stadtprogramms und allabendlich genießen wir gutes Essen beim Grillmeister. In einer Straße, in der alle sind – Einheimische wie Touristen. Es gibt „normales“ Grillgut.
Samstag, 15.02.2014, Yangon & Bago

Nicht fehlen darf eine Fahrt mi der Eisenbahn. So unternehmen wir am letzten Tag noch einen Ausflug in die ca. zwei Stunden entfernte Stadt Bago. Schon der Kauf der Fahrkarten ist museumsreif. Alles wird in große Listen und Bücher eingetragen. Wie die Informationen an andere Bahnhöfe weiter kommt bleibt uns vorenthalten. Und dann müssen für die Touristen auch noch die Spezialfahrkarten gesucht werden. Die anderen sind glaube ich Restbestände unserer Fahrkarten aus den 80igern.

Pünktlich geht es los. Teils schaukelt die Bahn, teils hüpft man ein wenig auf der Holzbank. Überall sind Polizisten, auch im Waggon.

Die Fahrt geht durch grüne Landschaft, teils sind Felder mit jungen Reispflanzen angebaut, die knallgrün in der Sonne leuchten. Es gibt nur wenige Häuser, trotzdem ist fast bebautes Ackerland.

Am Bahnhof in Bago kaufen wir direkt die Fahrkarten für die Rückfahrt. Es dauert kurz. Die Vordrucke für die Ausländer müssen auch hier erst gesucht werden. Es scheint nicht so viele zu geben, die hier ihr Ticket direkt vor Ort kaufen. Aber mit einer Seelenruhe und freundlich werden uns die Fahrkarten ausgestellt.

Zwei Mofafahrer fangen uns gleich vor dem Bahnhof ab und fahren uns von Tempel zu Tempel. Meiner meint er würde 3.000 Kyat (2,50 €) pro Tag verdienen und hat vier Kinder, für die er auch noch Schulgeld bezahlen muss. Er verdient aber auch nicht jeden Tag etwas.

Bago ist eine kleine Stadt, teils sehr schmutzig, was die ein oder andere Tierart – Müllziegen – nicht davon abhält genau in diesem Schmutz bzw. Müll nach Fressen zu suchen. Die Anlagen sind teils heruntergekommen, viele Touristen scheinen hier nicht zu kommen und daher gibt es wohl auch wenig Geld für die REstaurierung.

In einem der Tempel ist eine heilige Python. Ein nicht unerhebliches Tier. Man kann natürlich auch hier Geld spenden. Das gespendete Geld wird dann über den Kopf der Python gestrichen. Gleichzeitig wiederholt der Aufpasser, dass was den Spender gefragt wurde, wahrscheinlich ein Name. Wir besuchen noch zwei gigantisch große liegende Buddha. Der Eine ist der größte liegende Buddha.

Auf der Rückfahrt gibt es dann für uns und noch in paar andere Touristen, die mit Reiseführer unterwegs sind, im Zug ein Staubbad.

Abends statten wir einer Bar einen Besuch ab, die so auch in einer europäischen Großstadt sein könnte. Besucher sind dann auch meist Europäer, die hier in irgendeiner Art und Weise arbeiten und leben. Skurril im Vergleich zu dem was „vor der Türe“ für ein Leben stattfindet.

Zwei Dinge sind sicherlich noch zu erwähnen. Die durchschnittliche Körpergröße reichte ca. bis zu meiner Brust. Fast alle Männer tragen eine Art „Rock“, die „Longyis”, ein Tuch, das immer wieder neu gebunden wird und mit einem Knoten vorne festgehalten wird.

Myanmar ist ein grandioses Reiseziel. Es gibt sicherlich wenige Länder, die noch so ursprünglich sind, so unverdorben von Geld und Touristen, so eine Ruhe ausstrahlen und eine immense Fülle an kulturellen Kostbarkeiten bieten. Sehr empfehlenswert!

Wetter: durchgehend angenehm warm, ca. 25° – 30° C, meist wolkenlos

Quelle: Detailinformationen aus „Myanmar (Birma), Stefan Loose Travel Handbücher“

Sonntag – Dienstag, 16. – 18.02.2014, Yangon & Bangkok

Früh geht es zum Flughafen. Es sind bereits viele Leute auf der Straße. Allgegenwärtig wie immer morgens Mönche, die sich ihr Essen besorgen. Der goldene Schein der Shwedagon Pyramide erhebt sich in den ersten Sonnenstrahlen.

In Bangkok angekommen fahre ich zu der Wohnung eines Freundes meines ehemaligen WG-Mitbewohners aus Düsseldorf. Die Wohnung befindet sich mitten in der Stadt und so unternehmen wir einen Gang durch die Innenstadt.
Am Montag wird dann erst mal stundenlang „gearbeitet“. Es muss mal wieder einiges auf Vordermann gebracht werden. Abends geht es noch auf eine der Rooftopbars mit grandioser Aussicht über die coole Stadt.

Am Dienstag geht es mit einer kleinen Fähre über einen der Kanäle Richtung Chao Praya River, dem Fluss, der durch Bangkok fließt. Kanal klingt hier allerdings weitaus idyllischer als das in Beton und Stahl eingefasste Schmutzwasser in der Realität ist. An der Endstation wechsle ich auf ein Motorradtaxi, um auf die andere Flussseite zu kommen. Auch hier blockierte Straßen, wie schon in der Innenstadt (Demonstration gegen die regierende Regierungspräsidentin). Wir schlängeln uns durch Absperrungen, Sandsackwälle und Barrikaden. Dann stehen Bagger mit zerschlagenen Scheiben und zerstochenen Reifen auf der Straße, umgestürzte Polizeiautos und weitere zerstörte Autos. Weit und breit kein Polizist. Nur wartende Krankenwagen. Wie ich abends erfahre fanden hier morgens heftigste Straßenschlachten statt.

Ich muss etwas erledigen und da die Adresse schwer zu finden ist bemühen sich mehrere Motorradtaxifahren inklusive Telefonanruf bis wir bei der entsprechenden Adresse sind. Dort angekommen spricht keiner Englisch, so dass gemeinsam zum nächsten Kiosk gegangen wird – der Kioskbesitzer spricht englisch. Auf dem Rückweg geht es über den Tempel der Abenddämmerung mit einem Bootstaxi noch zum Hauptbahnhof. Und zum Abschluss noch mal eine Rooftopbar – 64. Stock Tower Club at Iebua (bekannt aus „hangover“).

Die Tage hier mit Zivilisation und einer perfekten Infrastruktur tuhen sehr gut und somit kann es weiter gehen.